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Diabetes – Normalität mit Einschränkungen

Last Updated on 8. Juni 2023 by eschalch

Diabetes: Allgemeines Krankheitsbild, Unterscheidung von Typ-I- und Typ-II-Diabetes, Anforderungen an den Patienten

Diabetes kommt bei uns recht häufig vor. In der Schweiz leben nach Schätzungen ca. 500`000 Menschen mit Diabetes mellitus. Eine möglichst frühzeitige Diagnose ist enorm wichtig, da ein unbehandelter Diabetes mellitus zu zahlreichen Folgeschäden führen kann.

Ursachen

Menschen mit Diabetes mellitus haben eine Störung des Zuckerstoffwechsels. Der Zucker kann von den Körperzellen nicht richtig aufgenommen werden und der Zuckergehalt im Blut, der Blutzucker, steigt deswegen übermässig an. Der Grund dafür ist ein Mangel des körpereigenen Hormons Insulin, oder eine Resistenz der Körperzellen dagegen.

Das heisst:

  • die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) stellt kein oder zu wenig Insulin her und/oder
  • das körpereigene Insulin ist nicht ausreichend wirksam
Körperreaktionen

Es gibt zwei Formen von Diabetes:

  • Typ-I-Diabetes: Die Bauchspeicheldrüse produziert kein Insulin mehr.
  • Typ-II-Diabetes: Die Bauchspeicheldrüse produziert Insulin, aber der Organismus verhält sich dagegen abwehrend.

Wenn das Insulin fehlt oder nicht verarbeitet werden kann, steigt die Blutzuckerkonzentration an. Ist ein bestimmter Grenzwert überschritten, reagiert der Körper: Die Niere beginnt, einen Teil des Zuckers aus dem Blut zu entfernen und mit dem Harn auszuscheiden.

Der überschüssige Zucker muss in viel Wasser gelöst werden; große Zuckermengen können also nur mit großen Harnmengen ausgeschieden werden. Das Wasser dafür wird dem Körper entzogen. Er reagiert darauf mit Durst.

So lassen sich die beiden Hauptsymptome des Diabetes leicht erklären: Der Durst und der große Harndrang. Daneben sind Müdigkeit, Leistungsabfall, langwierige Hautkrankheiten und Gewichtsabnahme typische Kennzeichen des Diabetes. Sie verschwinden mit einer konstant und korrekt durchgeführten Behandlung.

Behandlung

Im Mittelpunkt der Diabetes-Behandlung stehen also das Insulin und seine Wirkung. Wie sie behandelt werden, hängt aber entscheidend davon ab, ob bei Ihnen ein Typ-I- oder Typ-II-Diabetes vorliegt.

Typ-I-Diabetiker müssen immer durch Spritzen ihrem Körper Insulin zuführen, weil sie nicht mehr selbst Insulin produzieren können. Die Therapie dauert ein Leben lang.

Typ-II-Diabetiker müssen zunächst versuchen, durch gezielte Ernährung, bei Übergewicht insbesondere durch fettreduzierte Ernährung und Bewegung, den erhöhten Blutzuckerspiegel zu senken. Diabetes Typ ll ist aber eine chronische progressive Erkrankung. Daher kann es sein, dass die Therapie nach einiger Zeit medikamentös angepasst werden muss. Sie brauchen nur zum Teil und auch erst nach vielen Jahren zusätzlich Insulin zur Behandlung.

Für ein Leben mit Diabetes ist es gleichermaßen wichtig, dass der Patient aktiv Verantwortung für den Umgang mit der Krankheit übernimmt und dass er vertrauensvoll mit seinem Arzt zusammenarbeitet. Gemeinsam mit seinem Arzt wird er die für ihn bestmögliche Diabetestherapie ermitteln. Danach kommt es darauf an, selbstständig mit den Medikamenten und den Hilfsmitteln umzugehen. Wem es gelingt, Selbstkontrolle zu einem Bestandteil seiner Lebensführung zu machen, wird feststellen, dass Diabetiker heute ein weitgehend unbeeinträchtigtes, in bestem Sinne „normales“ Leben führen können.