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Was ist Prävention?

Prävention im Gesundheitswesen konzentriert sich auf die Gesundheit von Einzelpersonen, von Gemeinschaften und von bestimmten Bevölkerungsgruppen. Sie umfasst alle Massnahmen zum Schutz, zur Förderung und zur Erhaltung von Gesundheit und Wohlbefinden sowie zur Verhinderung von Krankheit, Behinderung und Tod.

Prävention in der Praxis erfordert, dass der Gesundheitspunkt seinen patientenzentrierten Ansatz von Einzelpersonen und Familien auf die gesamte im GPO registrierte Patientenbevölkerung ausweitet.

Prävention und koordinierte Gesundheitsversorgung

Prävention erfordert Teamarbeit innerhalb des Gesundheitspunktes und gehört zu unseren Kernaufgaben, denn wir haben die Möglichkeit, Patienten dazu zu bewegen

  • die Faktoren zu verstehen, die die Gesundheit über die gesamte Lebensspanne hinweg beeinflussen
  • ihren Lebensstil zu ändern (z. B. Rauchen, Ernährung, Alkohol, körperliche Aktivität)
  • sich einer Risikobewertung zu unterziehen (z. B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Typ-2-Diabetes, osteoporotische Knochenbrüche)
  • Teilnahme an Vorsorgeuntersuchungen (z. B. Brustkrebs, Darmkrebs, psychische Gesundheit)
  • Selbstmanagement chronischer Erkrankungen
  • Teilnahme an Massnahmen/Programmen zur Verhinderung von Funktionseinbussen
  • mehr auf ihre Gesundheit zu achten
Prävention: Meine Blutdrucksprechstunde

Sina Schuler

Bluthochdruck ist eine der Hauptursachen für Gesundheitsprobleme in der Schweiz. Jede vierte erwachsene Person in unserem Land hat einen erhöhten Blutdruck – das sind rund 1,5 Millionen Menschen. Von den im Gesundheitspunkt registrierten 5600 Pat. leiden 1032 an hohem Blutdruck.

Bluthochdruck, der über Monate und Jahre anhält, schadet dem Herz und den Gefässen: Die Blutgefässe verhärten und verdicken sich, es entsteht eine Arteriosklerose. Das Risiko für einen Herzinfarkt oder Hirnschlag erhöht sich um das Doppelte bis Zehnfache. Es können Folgekrankheiten wie Herzrhythmusstörungen, Herzschwäche, Niereninsuffizienz, Beinarterienverschluss (PAVK) und Sehschwäche auftreten.

Das ideale Hypertoniemanagement umfasst die Überprüfung des Blutdrucks (BP) eines Patienten in der Praxis oder die Sicherstellung, dass der Patient zu Hause ein validiertes Blutdruckmessgerät korrekt verwendet. Dann braucht es regelmässige Messungen zur Entdeckung von Blutdruckwerten, welche über dem Zielwert liegen. In diesem Falle muss der Behandlungsplan angepasst und mit dem Patienten besprochen werden. Danach folgt die Überwachung der Wirkung der verordneten Medikation, bis der Patient seinen Blutdruckzielwert im Rahmen unserer nationalen Richtlinien erreicht hat.

Trotz dieses klaren Behandlungspfads hat sich die Erreichung von Blutdruckzielwerten als schwierig erwiesen. Zu den Hindernissen gehören suboptimale Arbeitsabläufe in den Arztpraxen, begrenzte Personalressourcen, mehrere konkurrierende Patientenanliegen und begrenzte Terminverfügbarkeit. Wenn man sich nur auf die individuelle Dynamik der Arzt-Patienten-Begegnung konzentriert, ist das Potenzial zur Verbesserung der Ergebnisse im Bluthochdruckbereich begrenzt. Stattdessen erfordert eine bessere Kontrolle des Bluthochdrucks einen teambasierten und patientenzentrierten Ansatz und die Entwicklung von Arbeitsabläufen ausserhalb der typischen Arztkonsultationen.

Mit unserer Bluthochdruck-Sprechstunde betreten wir einmal mehr Neuland in der Überzeugung, damit ein wichtiges Anliegen der Prävention umzusetzen. Ich freu mich Ihnen als Koordinatorin rund um Ihren Blutdruck zur Verfügung stehen zu dürfen.

 

Empfohlene Vorsorgeuntersuchungen

 

Vorsorgeuntersuchung Zielgruppe Empfehlung
PAP-Abstrich Frauen Alter 21 bis 65 Jahre
Alle 3 Jahre, wenn keine abnormen PAPs in der Vorgeschichte vorliegen (oder alle 5 Jahre, wenn über 30 und der letzte PAP negativ und HPV-negativ)
Mammographie Frauen Alter 50 bis 75 Jahre
Alle 1 bis 2 Jahre; oder für Personen zwischen 40 und 50 und >75 ist das Screening optional
Koloskopie Alle Alter 50 bis 75 Jahre
Alle 10 Jahre (häufiger, wenn in der Vorgeschichte Darmpolypen oder Darmkrebs in der Familie aufgetreten sind)
Knochendichte Messung Frauen (Männer) Alter 65 Jahre
Alle 10 Jahre für Frauen, wenn vorherige Ergebnisse normal waren; alle 5 Jahre, wenn Symptome einer Osteopenie bestehen
Abdominales Aortenaneurysma Männer Alter 65 bis 75 Jahre
Einmaliges Screening für Männer, die jemals geraucht haben
Sehschärfe Alle Alter >65 Jahre
Grüner Star Screening Alle Alter >65 Jahre
Jährlich
Proaktive medizinische Prävention

Alle in unserem GPO registrierten Menschen werden durch elektronische Erfassung ihrer spezifischen gesundheitlichen Befunde auch auf vorsorgende Massnahmen aktiv angesprochen. Wird ein Bedarf festgestellt, wird der Patient oder die Patientin durch unser Team aufmerksam gemacht, dass z.B. eine Impfung, eine vorsorgliche Darmspiegelung oder Laboranalysen wissenschaftlich empfohlen sind, um Herzkreislaufproblemen oder Krebs vorzubeugen.

 

Weiteres zu Prävention:

Last Updated on 22. Dezember 2023 by eschalch